Lebensmittelkarten

Lebensmittelaufrufe 8.-1. Juli 1946, Österreichische Zeitung 7.7.1946 S. 8 Ausschnitt

Die Versorgungslage in Österreich war, insbesondere in Wien, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges extrem schlecht, sodass die bereits in der NS Zeit eingeführte organisierte Verteilung der vorhandenen Lebensmittel mittels Lebensmittelkarten beibehalten wurde. Die Zuteilungen an Nahrungsmitteln wurden nach Berufsgruppen differenziert. 1945 betrugen die Rationen in Wien für Normalverbraucher/innen 833 Kalorien, Angestellte 970 Kalorien, Arbeiter/innen 1315 Kalorien, Schwerarbeiter/innen 1.620. Kalorien. In der Realität lag der Durchschnittswert der tatsächlich ausgegeben Nahrungsmittel deutlich darunter, so wurden ab 11. März 1946 Lebensmittel im Nährwert von 1.200 Kalorien pro Tag ausgegeben, der tatsächlicher Kalorienwert betrug jedoch am 7. April 1946 lediglich 805 Kalorien. Ende 1946 fand eine gesamtösterreichische Vereinheitlichung des Kartensystems nach dem Wiener Modell statt, wobei es allerdings Unterschiede in der Gruppenzuordnung gab. Da sich die Nahrungsmittelversorgung allmählich verbesserte, erfolgt ab 1948 eine schrittweise Reduktion  der Bewirtschaftung und mit 1. Juli 1953 hatten die Lebensmittelkarten ausgedient.

(Lebensmittelkarten.Geschichte Wiki Wien. https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Lebensmittelkarten;

Demokratiezentrum. Lebensmittelkarte. Lexikon https://www.demokratiezentrum.org/bildung/ressourcen/lexikon/lebensmittelkarte/;

Österreichische Zeitung 156, 7. 7. 1946 S. 8 Lebensmittelaufrufe: Vom 8. bis 14. Juli 1946 önb/anno Zugriffalle 28. Februar 2022 https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=oez&datum=19460707&seite=8&zoom=38 )