Josef Pavel

Josef Pavel (August 1968)

(1908-1973): Trat 1932 der KP bei, Nach einer Ausbildung an der Internationalen Lenin-Schule in Moskau. ging er 1937 nach Spanien und kämpfte als Gruppenführer bzw. Kommandeur der Brigade Dimtroff im Bürgerkrieg. Nach dem Sieg Francos nach Frankreich abgedrängt, verbrachte er vier Jahre als Internierter in verschiedenen Lagern in Frankreich und Nordafrika. Anschließend kämpfte er in der tschechoslowakischen Armee der Exilregirung an der Westfront gegen das Deutsche Reich. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er maßgeblich an der kommunistischen Infiltration der Sicherheitspolizei beteiligt und nach dem Umsturz 1948 organisierte Pavel als stellvertretender Innenminister den Staatssicherheitsdienst sowie Strafanstalten für politische Gefangene, als Instrumente totalitärer Machtausübung. 1951 wurde er selbst als Opfer des stalinistischen Systems inhaftiert. Nach seiner Rehabilitierung in der Ära des Tauwetters, zog er sich aus der Politik zurück, doch im „Prager Frühling“ wurde Pavel im April 1968 Innenminister in der Regierung Černik. Im Sinne der Reformer beschränkte er den Abwehrdienst auf die äußere Abwehr und unterband die als illegal eingestuften Aktivitäten des Staatssicherheitsdienstes (StB). Ebenso nahm er personelle Umbesetzungen vor, die nicht, wie bisher üblich mit dem sowjetischen KGB abgestimmt waren. Nachdem er sich weigerte den Einmarsch der WP-Truppen als „brüderliche Hilfe“ zu akzeptieren, wurde Pavel über Druck der Sowjetunion von Präsident Svoboda am 30. August abberufen.

(Munzinger Online/Personen - Internationales Biographisches Archiv (1973), Josef Pavel. http://www.munzinger.de/document/00000011989;

FISERA, Vladimir Claude (2017). PAVEL JOSEF - (1908-1973). In: Encyclopædia Universalis, http://www.universalis.fr/encyclopedie/josef-pavel/;

Wikipedia (2016). Josef Pavel. https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Pavel  Zugriff alle 11. Dezember 2017)