Hugo Portisch
(1927): Der Sohn des Chefs der "liberalen Preßburger Zeitung", die 1939 verboten wurde, absolvierte das deutsche Gymnasium in Pressburg. 1945 übersiedelte die Familie nach Österreich und Hugo Portisch studierte er an der Universität Wien Geschichte, Germanistik und Anglistik, wandte sich aber dann der Publizistik zu, wo er 1951 promovierte. Bereits während des Studiums startete er in der Wiener Redaktion des St. Pöltner Pressvereins (1947), bzw. ab 1948 in der "Wiener Tageszeitung", seine journalistische Karriere.
Nachhaltig beeinflusste ihn der von der Rockefeller Foundation geförderte sechsmonatigen Journalistenkurs in den USA, der ihn auch in die Redaktionen der "New York Times", der "Washington Post", der "St. Louis Star and Times" und der "Cleveland Press" führte. 1953 wechselte er kurzfristig als stellvertretender Leiter des Österreichischen Informationsdienstes in New York in die Diplomatie. 1955 kehrt er nach Österreich zurück, wurde zunächst stellvertretender Chefredakteur und dann Chefredakteur des "Kurier", der damals größten Tageszeitung Österreichs. Von 1961 bis 1968 war Hugo Portisch auch weltpolitischer Kommentator im Bayrischen Fernsehen. 1964 leitete er - in Zusammenarbeit mit parteiunabhängigen Zeitungen - das Rundfunkvolksbegehren ein – das erste in Österreich. 1968 wechselte Hugo Portisch vom Kurier zum ORF und wurde dessen Chefkommentator. Nach dem Wechsel der Intendanz ging er als Auslandskorrespondent für den ORF nach London.
Sein bleibendes Vermächtnis ist wohl die ORF-Geschichtsreihe "Österreich I" / "Österreich II" (die er nach zwanzig Jahren nochmals überarbeitete). Durch diese Serien, in denen er die Erste und Zweite Republik darstellte, wurde er sozusagen zum "Geschichtelehrer der Nation" - er erklärte den Österreicherinnenn und Österreichern geschichtliche und weltpolitische Zusammenhänge. Gemeinsam mit Henry Kissinger, dem früheren Außenminister der USA, erstellte er die internationale Dokumentation "Der Zweite Weltkrieg - Ursachen und Hintergründe", die in vielen Sprachen synchronisiert und in insgesamt 32 Ländern ausgestrahlt wurde. Der ORF betraute Hugo Portisch 1990 mit der Aufgabe, in einer weiteren historischen Dokumentation - in Anbetracht des Zusammenbruchs der kommunistischen Regime in Europa - die Geschichte des Sowjetkommunismus zu rekonstruieren. Die vierteilige Fernsehserie wurde unter dem Titel "Hört die Signale" in Österreich, Deutschland, der Tschechoslowakei, Polen, Griechenland und Italien ausgestrahlt. Im "Gedankenjahr 2005" lieferte er mit der vierteiligen Reihe "Die Zweite Republik.
(Schinnerl, Ingeborg (2016): Portisch, Hugo. In: Austria Forum. austria-forum.org/a/Wissenssammlungen/Biographien/Portisch%2C_Hugo;
Wikipedia (2016). Hugo Portisch.https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_Portisch Zugriff beide 4. Mai 2016);
Hugo Portisch.Biografie http://www.hugo-portisch.at/ Zugriff 30. September 2019)