Erwin Scharf
(1914–1994): Erwin Scharf war von Beruf Journalist und in der Zeit des autoritären austrofaschistischen „Ständestaats“ von 1934–1938 Mitglied der illegalen Radikalen Sozialisten. Nach dem „Anschluß“ von den nationalsozialistischen Machthabern inhaftiert, schloss er sich im Zweiten Weltkrieg nach seiner Freilassung 1940 den slowenischen Partisanen an. Nach der Befreiung und der Wiederherstellung Österreichs fungierte Erwin Scharf als Zentralsekretär der Sozialistischen Partei Österreichs. 1948 kam es wegen der ohne Genehmigung erfolgten Herausgabe der Zeitschrift des Bundes der Sozialistischen Freiheitskämpfer, „Der Kämpfer“ zu einem innerparteilichen Konflikt, der durch Erwin Scharfs Eintreten für eine engere Zusammenarbeit mit der Kommunistischen Partei Österreichs noch verschärft wurde. Das führte zu seinem Ausschluss aus der SPÖ. Erwin Scharf reagierte darauf mit der Gründung der „Partei der Linkssozialisten“, die bei Wahlen auf einer gemeinsamen Liste mit der KPÖ kandidierte und 1956 in die KPÖ eingegliedert wurde. Erwin Scharf saß von 1945–1948 als Abgeordneter der SPÖ und von 1949–1953 als Vertreter des Linksblocks im Österreichischen Nationalrat. In der KPÖ war er von 1957–1990 Mitglied des ZK und von 1957–1987 Mitglied des Politbüros. Als Journalist leitete er von 1957–1965 als Chefredakteur das Zentralorgans der KPÖ, die Tageszeitung „Volksstimme“.
(Sozialdemokratische Partei Österreichs, Landesorganisation Wien (Hg.) (2005). Erwin Scharf. In dasrotewien.at. Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie http://www.dasrotewien.at/scharf-erwin.html Zugriff 4. Mai 2016)