Richard Schmitz
(1885–1954): Nach Abschluss seiner juridischen und nationalökonomischen Studien an den Universitäten Wien und Innsbruck begann Richard Schmitz 1908 als Chefredakteur beim „Christlichen Tiroler Anzeiger“ und arbeitete ab 1910 als Redakteur in der Reichspost. 1911 wurde er Direktor der Zentralstelle des Volksbundes der Katholiken Österreichs. Nach dem Ende Österreich-Ungarns saß er von 1918–1923 im Wiener Gemeinderat und war von 1920 bis 1934 Abgeordneter zum Nationalrat. Zwischen 1922 und 1934 war Richard Schmitz mehrmals Bundesminister für soziale Verwaltung (1922–1924; 1930; 1933–1934), sowie Bundesminister für Unterricht (1926–1929) und schließlich Bundesminister ohne Portefeuille (1934). 1930 fungierte er kurzfristig als Vizekanzler. Von 1934–1938 übte er das Amt des Bürgermeisters von Wien aus. Nach dem „Anschluß“ wurde Richard Schmitz mit dem ersten Prominententransport nach Dachau verbracht. Im April 1945 wurden prominente Häftlinge aus verschiedenen KZs nach Dachau transferiert und von dort als Geiseln der „SS“ nach Südtirol verschleppt. Unter ihnen befanden sich u.a. Richard Schmitz und Kurt Schuschnigg mit seiner Familie. Sie sollten Ernst Kaltenbrunner als Faustpfand für Waffenstillstandsverhandlungen mit den Alliierten zur Verfügung stehen. Sie wurden jedoch am 30.April von Einheiten der Wehrmacht aus der Gewalt der SS befreit und in einem Hotel in Prags untergebracht, die endgültige Befreiung erfolgte am 4.Mai durch Truppen der US-Armee. Nach der Rückkehr nach Österreich übernahm Richard Schmitz als Generaldirektor die Leitung des Herold Verlages.
(Republik Österreich. Parlamentsdirektion (1990). Richard Schmitz. https://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01743/index.shtml;
Wien Geschichte Wiki (2015). Richard Schmitz (Politiker, 1885-1954) https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Richard_Schmitz_ %28Politiker,_1885-1954%29;
Wikipedia (2016). Befreiung der SS-Geiseln in Südtirol. https://de.wikipedia.org/wiki/Befreiung_der_SS-Geiseln_in_S%C3%BCdtirol. (05/05/2016)