Jugendschutz


Alfred Germ

1. Konzeptive Überlegungen zur Gestaltung didaktischer Szenarien

Abb. 4 konzeptive Überlegungen

Unterricht ist ein komplexes soziales Geschehen, das stets mit konkreten Personen stattfindet. Im Sinne der prozessorientierten Didaktik (Ecker 2004) sind Kommunikation, didaktische Planung, thematische Abgrenzbarkeit und hinreichende zeitliche Ausdehnung wesentliche Merkmale. Vorrangig sollen Bildung bzw. Wissen, aber auch Kompetenzen erarbeitet und vermittelt werden.

Eine Aufgabe für Lehrer/innen des Faches Geschichte/ Sozialkunde und Politische Bildung besteht darin, für die Politische Bildung Lernumgebungen zu schaffen, die es den Schülerinnen/Schülern ermöglichen, durch die Arbeit an konkreten Themen zu erkennen, dass Politik auch immer mit ihnen zu tun hat.

 

2. Implementierung des Kompetenzmodells

Abb. 5 Kompetenzmodell

Das Thema Jugendschutz bietet die Möglichkeit eines auf Aktualität und unmittelbare Gegenwart gestützten historischen und politisch bildenden Unterrichts für den das Kompetenz-Struktur-modell zur historisch-politischen Bildung zur Anwendung gebracht werden kann. Gemäß didaktischem Grundkonsens setzt auch diese Unterrichtssequenz an den unmittelbaren Lebens- und Erfahrungswelten der Jugendlichen an, indem einzelne Bereiche der Jugendschutzgesetze thematisiert, diskutiert und reflektiert werden sollen.

In der Auseinandersetzung mit dem Jugendschutz stärken die Schüler/innen ihre Fähigkeit, Fertigkeit und Bereitschaft  Begriffe, Kategorien und Konzepte des Politischen zu verstehen und anwenden zu können.

Die Methodenkompetenz der Schüler/innen wird entwickelt indem sie einerseits die Fähigkeit, Fertigkeit und Bereitschaft sich Verfahren und Methoden anzueignen, mit denen sie sich mündlich, schriftlich oder visuell in der Öffentlichkeit, z.B. in Diskussionen aber auch in Zeitungen oder im Internet artikulieren und ihre Anliegen argumentieren können.

Die Urteilskompetenz kann in einem Abwägen der Vor- und Nachteile sowohl auf inhaltlicher, als auch von föderalen Strukturen begründet werden.

 

 

Abb. 6 Jugendschutz

3. Lernziele

     

  • Die Schüler/innen sollen durch die „Nähe“ der Landesgesetzgebung begreifen, wie sehr die Landtage gerade auf ihren unmittelbaren Lebensalltag Bezug nehmen.
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  • Anhand der Arbeit mit konkreten, aktuellen Fallbeispielen sollen die Schüler/innen ihre historisch-politisch bildenden Kompetenzen erproben.
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4. Lehrplanbezug

Grundsatzerlass zur Politischen Bildung für alle Schultypen und Unterrichtsfächer

Sekundarstufe I und II:

4. Klasse (A)HS

- GSPB: Österreich … politisches System; Demokratie und Formen ihrer Weiterentwicklung

7. Klasse AHS

- GSK/PB: politisches Alltagsverständnis … Motivationen und Möglichkeiten politischer Beteiligungs-, Entscheidungs- und Konfliktlösungsprozesse

8. Klasse AHS

- GSPB: das politische und rechtliche System Österreichs … (Grundzüge von Verfassung, politischem System, Verwaltung und Rechtssprechung; … )

- GWK: Politische Gestaltung von Räumen

6./7./8. Klasse AHS

- Wahlpflichtfach GSPB; GWK; Deutsch/Kommunikation

 

HTL, HAK, HBLA

G(Pol) in den jeweiligen Jahrgängen

- zum politischen System Österreichs

Rechtskunde als eigenständiges Fach

dgpb ©  Alfred Germ, Klaus Edel